Die Zahl der Verkehrsunfälle hat 2023 wieder zugenommen. Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen sinkt, die Zahl der auf Fahrrädern Getöteten steigt seit 2010.
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis)I zählte die Polizei 2023 insgesamt 2,5 Millionen Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen (plus 4,7 Prozent gegenüber 2022), wobei vor allem die Sachschadensunfälle zunahmen (plus 5,2 Prozent). Bei 2,2 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei rund 292.000 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Insgesamt sind im Jahr 2023 sind in Deutschland 2.839 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen (plus 1,8 Prozent). Pro Tag wurden damit im Jahr 2023 durchschnittlich acht Menschen auf deutschen Straßen getötet, 145 schwer- und 859 leichtverletzt.
Auf Landstraßen mehr als 58 Prozent der Verkehrstoten
Innerorts lag die Zahl der Unfälle mit Personenschaden 2023 ebenso wie im Vorjahr bei rund 203.000. Auf Landstraßen stieg ihre Zahl um 1,2 Prozent auf knapp 70.000. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden auf Autobahnen, und zwar um 7,5 Prozent auf 19.000 Unfälle. 74 Insassen von Güterkraftfahrzeugen (zum Beispiel Lkw, Sattelzugmaschinen oder Kleintransportern) starben 2023 auf Autobahnen.
Risiko steigt mit hoher Geschwindigkeit
Laut dem Unfallreport haben Unfälle auf Straßen außerhalb von Ortschaften - darunter auch Autobahnen - unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf Straßen innerorts. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu - auf Landstraßen waren es knapp 58 Prozent und auf Autobahnen knapp 11 Prozent, innnerorts 31 Prozent.
1.192 Personen kamen im Jahr 2023 in einem Pkw ums Leben (42 Prozent aller Verkehrstoten), 550 Menschen verunglückten auf einem Kraftrad tödlich (19,4 Prozent), 446 mit dem Fahrrad (15,7 Prozent) und 437 waren zu Fuß unterwegs (15,4 Prozent). 115 Getötete (4,1 Prozent ) waren Insassen eines Güterkraftfahrzeugs.
Seit 2010 gut ein Fünftel weniger Verkehrstote, aber mehr auf Fahrrädern Getötete
In den Jahren von 2010 bis 2023 ging die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um 22,2 Prozent zurück. Seitdem hat sich zwar die Zahl der getöteten Pkw-Insassen reduziert, die Zahl der auf Fahrrädern Getöteten stieg allerdings um 17,1 Prozent.
Gefährdete Verkehrsteilnehmer in der Stadt
Rad- und Fußgängerverkehr finden vor allem innerorts statt, dementsprechend sind Radfahrer und Fußgänger auch häufiger Opfer bei Verkehrsunfällen. Im Jahr 2023 starben innerorts 902 Menschen, zwei Drittel von ihnen waren mit einem Fahrrad mit und ohne Elektroantrieb (257 Menschen) oder zu Fuß (335) unterwegs. Nur 17 Prozent der Getöteten waren Pkw-Insassen. Rund ein Drittel der innerorts auf Fahrrädern Getöteten war mit dem Pedelec, häufig auch als E-Bike bezeichnet, unterwegs, zwei Drittel mit einem Fahrrad ohne Elektroantrieb.
Im Bild: Unfallatlas 2023 von Destatis - "Unfälle mit Güter-Kfz- Beteiligung".