Die Verluste bei DB Cargo sind hoch. Nun soll bei den Einzelwagen im Güterverkehr gespart werden. Das sind die Details.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, erwägt die Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, Sigrid Nikutta, einen vollständigen Ausstieg aus dem Einzelwagenverkehr. Hintergrund: Die Bahn-Tochter DB Cargo erwirtschaftete 2022 einen Verlust von 655 Millionen Euro. Im Jahr 2023 soll das Minus zwar nur noch bei 225 Millionen Euro liegen. Doch um wie geplant 2024 wieder schwarze Zahlen zu schreiben, braucht es einen Mix aus Einsparungen, besserer Auslastung und weiteren Hilfen aus dem Bundeshaushalt.
Weniger Einzelwaggons
Doch wie Europa-Betriebsratschef Jörg Hensel gegenüber dem „Handelsblatt“ berichtet, gibt es auch einen Plan B. Demnach könnten bis zu 8.400 von insgesamt 30.000 Mitarbeitern ihren Job verlieren, wenn die Bahn das teure Geschäft mit einzelnen Waggons drastisch reduziert oder aufgibt. Der Plan B sieht laut Hensel vor, dass von den derzeit rund 1.000 Güterverkehrsstellen nur noch 100 übrig bleiben werden. Auch bei den Rangierstationen, die Einzelwagen zu kompletten Zügen zusammenstellen, droht ein Abbau. Demnach sollen von den 144 Stationen gerade einmal zehn übrig bleiben. „Dem Papier zufolge werden künftig nur noch Kunden aus der Stahl-, Auto- und der chemischen Branche akzeptiert“, schildert Hensel den Nikutta-Plan. „Andere würden dann nicht mehr bedient“. Die Bahn äußerte sich auf Anfrage des „Handelsblatts" bislang nicht dazu.
Bedeutende CO2-Einsparungen
Käme es zu den beschriebenen Einschnitten, wäre die Empörung den Angaben nach unter deutschen Unternehmen groß. Für den Container- und Gefahrguttransport spielt das Geschäft mit einzelnen Waggons immer noch eine wichtige Rolle. Auch weil verglichen mit Lkw-Transporten bedeutende Mengen an CO2 eingespart werden können.