Deutz erwirbt Daimler-Motorenrechte Technologietransfer nach Köln

Deutz AG Foto: Deutz AG

Konsolidierung im Motorenmarkt: Die Deutz AG hat von Daimler Truck die Rechte an deren Nutzfahrzeugmotoren erworben, um diese in Zukunft eigenständig weiterentwickeln und vertreiben zu dürfen.

Entsprechende Verträge haben die beiden Unternehmen unterzeichnet, wie Deutz bekannt gab. Es geht dabei um die mittelschweren Motoren (Daimler-Truck-MDEG-Baureihe), die auch für den Einsatz in Baumaschinen geeignet sind, sowie um die schweren Motoren (Daimler-Truck-HDEP-Baureihe), die beispielsweise auch große Landmaschinen antreiben können. Deutz verspricht sich davon Wachstum im Bau moderner Verbrennungsmotoren für die Anwendungsbereiche, in denen sie weiter gebraucht werden, die Erschließung neuer Kundengruppen und geringere Entwicklungskosten. Daimler Truck wiederum ebnet sich den Weg zum Ausstieg aus dem Verbrennerbau, bevor Euro VII greift.

Mittelschwere Motoren künftig von Deutz gebaut

Die Vereinbarungen sehen laut Deutz unterschiedliche Produktionskonzepte vor: Die schweren Motoren werden weiterhin im Mercedes-Benz-Werk Mannheim von Daimler Truck gefertigt und an Deutz zur Vervollständigung des Motorensystems geliefert. Die Produktion der mittelschweren Motoren findet hingegen künftig bei Deutz statt. Der Produktionsstart soll im Jahr 2028 erfolgen.

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen ist eine erste Wegmarke der jüngst angekündigten „Dual+“-Strategie von Deutz, die neben der verstärkten Entwicklung eines klimaneutralen Produktportfolios auch auf die Optimierung und Weiterentwicklung klassischer Motoren setzt.

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Deutz besiegelt die Kooperation mit Daimler Truck (links: Dr. Andreas Gorbach, Vorstandsmitglied bei Daimler Truck; rechts: Dr. Sebastian Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG).

„Die Kooperation mit Daimler Truck verbessert unsere Ausgangsposition in einem sich konsolidierenden Markt signifikant, da wir Zugriff auf hochentwickelte Motoren erhalten und gleichzeitig neue Kundengruppen erschließen. Gerade im Schwerlastbereich und in der Landwirtschaft werden konventionelle Antriebe mit Verbrennungsmotoren weiterhin noch benötigt – und können durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe umweltfreundlich betrieben werden. Wir werden deshalb in den nächsten Jahren nicht nur unser klimaneutrales Produktportfolio weiterentwickeln, sondern auch im klassischen Motorengeschäft weiter wachsen“, wird Deutz-CEO Sebastian Schulte zitiert.

Klassisches Motorengeschäft plus grünes Portfolio

Deutz hatte in seiner neuen Strategie Mitte Januar neben Investitionen in ein grünes Produktportfolio angekündigt, sich auch im klassischen Motorengeschäft dauerhaft unter den Top 3 der unabhängigen Motorenhersteller etablieren zu wollen – auch durch Zukäufe und Kooperationen.

Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG und Leiter Truck Technology, äußerte: „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit dem etablierten und unabhängigen Antriebsspezialisten Deutz. Im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung auf den lokal CO2-neutralen Transport haben wir bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass Daimler Truck keine eigenen Mittel mehr in die Weiterentwicklung der eigenen mittelschweren Motoren für die Abgasstufe Euro VII investieren wird.“

Der Daimler-Deutz-Deal beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag. Für den Erwerb der Lizenzrechte der schweren Motorenreihe zahlt Deutz einen zeitlich gestaffelten Barbetrag. Für den Erwerb der On-Highway-IP-Rechte der mittelschweren Motoren gibt Deutz unter Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals rund 5,285 Millionen neue auf den Inhaber lautende Stückaktien im Wege einer Sachkapitalerhöhung aus. Daimler Truck wird eine Beteiligung am Grundkapital der Deutz AG in Höhe von 4,19 Prozent halten.

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