Euregio-Lkw-Benefiz-Konvoi Große Momente des kleinen Glücks

Benefiz-Konvoi Foto: Jan Bergrath 9 Bilder
Meinung

Trotz aller Krisen: Die Begeisterung, mit der Lkw-Fahrerinnen und Fahrer Kindern durch die Mitfahrt bei einem Konvoi einen unvergesslichen Tag bereiten, ist ungebrochen.

Ich gebe es zu. Es ist mir nicht leichtgefallen, angesichts der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland und der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftliche Lage diesen Blog zu schreiben. Aber der Eindruck der großen Momente des kleinen Glücks, den ich am Samstag bei dem bereits 4. Euregio-Lkw-Benefiz-Konvoi in und um Eschweiler herum gesammelt habe, rechtfertigt jede positive Zeile. Oder wie es Stephan Margis, leidenschaftlicher Fahrer seit dreizehn Jahren, viel besser ausdrücken kann als ich: „Man muss echt den Hut davor ziehen, was von den Organisatoren hier aufgebaut wird, um den Kindern, von denen viele im Leben benachteiligt, körperlich eingeschränkt oder krebskrank sind, einen schönen Tag zu bereiten. Dass sie einen Lkw mal nicht nur von außen sehen, sondern mit ihm mitfahren, mal hupen und sich einfach freuen können. Für diese leuchtenden Kinderaugen nehmen sich viele Fahrer aus der Region dann einmal im Jahr die Zeit. Denn auch für uns ist es wieder ein Highlight.“

Viele Fahrer waren bereits am Vorabend angereist, um die Stände aufzubauen und einfach mal wieder den Zusammenhalt untereinander zu gewährleisten. Oder einen kleinen Bagger für Groß und Klein zum Baggern aufzustellen. „Wir wollen den Kindern einfach einen schönen Tag ermöglichen“, betont auch der vierfache Familienvater Kevin Stracke im Namen seiner acht Kollegen von Transporte Decker aus Düren, die traditionell immer am Samstag anreisen.

Zum zweiten Mal in Eschweiler

Zum zweiten Mal hat der Lkw-Fahrer Wolfgang Schiffers, der just an diesem Tag in die wohlverdiente Rente übergegangen ist, mit seiner Frau Ruth Abt und dem sechsköpfigen Organisationsteam sowie rund 50 ehrenamtlichen Helfern, darunter den Familien von Udo Skoppeck und Michael Schmalz, die seit Gründung hinter dem Verein „A.i.d.T.e.v“ stehen, dazu weiteren Mitglieder des Kraftfahrerkreises Düren-Aachen auf dem Drieschplatz an der Inde in Eschweiler, die im Juli 2021 neben Ahr und Erft auch über die Ufer getreten war, ein Fest für die ganze Familie auf die Beine gestellt. Einmal musste der Konvoi wegen Corona ausfallen, davor war er im etwas abgelegen Aldenhoven beheimatet, wo alles im Jahr 2019 begann. Auch Lkw-Fahrer Armin Hass war dieses Mal wieder mit dabei. Sowie, im Rahmen eines gelungenen integrierten Verkehrssicherheitstages, der ACE, die Autobahnpolizei Köln und das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM). Bereits im Vorfeld wurden Spenden für drei wohltätige Organisationen gesammelt: Dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Region Aachen, dem "Bunter Kreis in der Region Aachen" sowie "Herzkrankes Kind Aachen". Die finale Summe der Spenden wird in gut zwei Wochen bekanntgegeben. „Hier sind wir einfach näher an der Bevölkerung“, begründet Schiffers diesen wohlüberlegten Schritt in seine Heimatstadt.

97 Lkw für 100 Kinder

Nach einer kurzfristigen Absage von vier Fahrzeugen waren es immer noch 97 zum größten Teil liebevoll geschmückte und mit den Namen der Passagiere in der Windschutzscheibe ausgestattete Lkw, die Punkt 13 Uhr mit 100 Kindern, eins sogar aus Aschaffenburg, auf die rund 60 Kilometer lange Strecke über Alsdorf, Aldenhoven, vorbei an Jülich, durch Düren und zurück nach Eschweiler gingen. Auf der Facebookseite des Veranstalters finden sich Dutzende Videos der Streckenposten mit den winkenden Zuschauern am Wegesrand. Da ein Teil der Strecke zum Ärger der Fahrer mit einem Hupverbot belegt war, empfanden sowohl die Fahrer als auch die Kinder das lautstarke Empfangskomitee der Feuerwehr Aldenhoven als ein Highlight, das wir daher hier auch zeigen. „Ich mache es immer noch mit Herzblut“, sagt Wolfgang Schiffers, der sich, wie er selber sagt, im Winter ein paar zusätzliche Pfunde auf die Rippen holt, die er dann in der langen Phase der Vorbereitung wieder abbaut. Nach diesem vierten gelungenen Konvoi wird er sich wohl sehr bald wieder mit dem bereits geäußerten Wunsch vieler Fahrer auseinandersetzen müssen, den fünften Konvoi auf die Beine zu stellen.

Ungebrochene Begeisterung

Trotz aller Krisen, derzeit auch im Transportgewerbe selbst, ist die Begeisterung der Fahrer und vieler Unternehmer, die deren Anliegen natürlich unterstützen, an diesen Benefizaktionen ungebrochen. Das zeigte sich bereits im April auf dem SVG-Autohof Lohfeldener Rüssel, im Mai beim „Wunderland Kalkar on Wheels“ und hoffentlich nicht zuletzt am 15. Juni bei nächsten Konvoi von „Bewegen mit Herz“ und ihrem „A Happy Day of Life“, der in diesem Jahr auf dem Autohof Nempitz an der A 9 Nähe Leipzig stattfindet. Dazu schon jetzt meinerseits viel Erfolg. Und am Ende ist es mir dann doch leichtgefallen, diesen Blog-Artikel zu schreiben. Denn eine bessere Gelegenheit, das schwierige Image der Branche bei Teilen der Bevölkerung durch Profis am Steuer und dankbare Kinder auf dem Beifahrersitz deutlich aufzuwerten, gibt es kaum.

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