Europa Truck Trial 2024 Auftakt in Magdeburg

Europa Truck Trial 2024 1. Lauf in Magdeburg Foto: Markus Bauer 117 Bilder

Die Europa Truck Trialer sind in Magdeburg endlich in die Saison 2024 gestartet - mit so mancher Überraschung.

Wo sich sonst vor allem Männer - die ja bekanntlich sieben werden und danach nur noch wachsen - am Baggersteuer austoben, haben am dritten Juniwochenende die Kommissare der OVS die Sektionen und Tore für den ersten Lauf im Kampf um die Krone in der Truck Trial Europameisterschaft gesteckt. Das Gelände ist nicht nur im übertragenen Sinne ein riesiger Sandkasten. Tatsächlich dominieren die feinen Steinkrümel, nur durchbrochen von einzelnen Bäumen und Buschwerk. Letzteres hat traditionell wenig Chancen, spätestens wenn die mächtigen Vierachser anrücken.

Sandige Grube

Die Nacht zum Samstag hat aus der staubigen Grube eine Matschschlacht gemacht. Schon zu Fuß fühlt man sich bei den ersten Schritten in den Sektionen wie auf Eiern. Ein weiterer Regenguss kurz nach dem Anpfiff zur ersten Sektionsdurchfahrt macht es nicht besser. Der Vorteil von Sand ist aber: Sobald der Regen stoppt, trocknet das Geläuf recht schnell. Nachteil: Trockener Sand ist umso bröseliger. Das wird beispielsweise in Sektion fünf deutlich, wo sich das zu Beginn sehr ambitionierte Auffahrtor kurz vor der Ausfahrt von einem Hindernis, das kaum einer überhaupt versucht zu bezwingen zu einer Autobahn wird. Die ehemalige Alternativauffahrt wirkt zum Ende des Tages fast schlimmer als die erstgenannte Stufe. Aber das ist das Trial-Leben!

20 Teams und mehrere Überraschungen

Exakt 20 Teams sind beim ersten Lauf in Magdeburg am Start. Wer die Starterliste durchforstet und etwas Trial-Erfahrung mitbringt, dürfte zumindest über zwei Einträge stolpern. Die Nummer 302, Truck Sport Borzym, geht mit einem Iveco PC 75 an den Start, nicht mit dem bewährten pechschwarzen Ural. Der ist nämlich seit dem Finale im letzten Jahr außer Gefecht. Der Teilenachschub gestaltet sich schwierig. Dabei dürfte auch nicht gerade helfen, dass der Ural waschechte Sowjet-Technik ist. Immerhin: Trotz Ukraine-Krieg scheint der Nachschub der eigentlich auch russischen Sandreifen gesichert. Das hilft aber Jan Borzym erst einmal nur bedingt. Bis der Ural wieder fit ist, geht er als Beifahrer von Markus Niedergesäß in dessen Iveco an den Start. Eine Passage im Reglement erlaubt, im Laufe der Saison das Auto zu tauschen, dann würden Jan und Markus die Plätze tauschen. Jans bewährte Beifahrerin Nicola Borzym ist ebenfalls als Beifahrerin gemeldet. Also alles geregelt. Und so schick der Iveco ist: Der bullige Ural fehlt im Feld.

Rückkehr eines Protos

Eine weitere Überraschung kommt aus Österreich. Mit der Startnummer P05 geht das Truck Trial Team MAN Proto an den Start. Dominik Sommer pilotiert den ehemaligen MAN G90 von Han Bussink. Aus der Riege der Protos kommt noch eine weitere Kuriosität: "Renn-Trialer" Karl Vavrik vertut sich in Sektion fünf ein wenig und nimmt ein Abfahrtor direkt bergauf. Das schmerzt in der Punktetabelle. Kommissarin Maren fasst es knallhart zusammen: "So viele Strafpunkte hast du sonst nicht mal an nem ganzen Wochenende!"

Umweltfreundlicher Synthetik-Diesel am Start

Marcel Schoch und Johnny Stumpp treten mit ihrem Beast zwar nach wie vor in der Serienklasse der Vierachser an, bringen aber nach der Hendrikson Elastomer-Federung im letzten Jahre schon die nächste Neuerung mit ins Feld. Die grünen Spiegel verraten es: Der MAN ist mit HVO unterwegs, fährt also unterm Strich nur mit minimalen CO2-Ausstoß. Auch für den Rest des Felds wäre das eine Überlegung wert. Die Truck Racer machen es seit ein paar Jahren bereits vor.

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