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Geschäftsjahr 2023 Hupac meldet Verluste

Hupac, Terminal Busto Arsizio Gallarate Foto: Hupac

Das Schweizer Transportunternehmen Hupac hat im vergangenen Jahr ein Minus von 6,2 Millionen Schweizer Franken (6,25 Millionen Euro) gemacht. Neben der gesunkenen Transportnachfrage sei das mangelhafte deutsche Schienennetz für den Rückgang verantwortlich.

Das Transportvolumen der Hupac Gruppe mit Sitz in Chiasso (Schweiz) ist im vergangenen Jahr um 11,7 Prozent (130.000 Sendungen) gesunken. Das vermeldet der Kombi-Operateur in seiner Jahresbilanz für das Jahr 2023. Hupac beförderte demnach rund 975.000 Sendungen (1.866.000 TEU) im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene und im Seehafenhinterlandverkehr.

Im Kernmarkt des alpenquerenden Verkehrs durch die Schweiz fiel der Rückgang moderater aus: 540.000 Sendungen beziehungsweise minus 7,6 Prozent. Auch der nicht-transalpine Verkehr war mit einem Minus von 14,9 Prozent rückläufig. Der maritime Hinterlandverkehr ab den Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Rotterdam verzeichnet ebenfalls Verluste. Rund 156.000 Sendungen (295.000 TEU) entsprechen einem Rückgang von 13,2 Prozent. Positiver fällt die CO2-Bilanz aus: Im Vergleich zum reinen Straßentransport sparte Hupac 2023 rund 1,4 Millionen Tonnen CO2 ein, reduzierte den Energieverbrauch um 15,5 Milliarden Megajoule und entlastete die Straße um 18 Millionen Tonnen Güter.

Transportnachfrage in Europa gesunken

Zu den Gründen für die negative Entwicklung zählt Hupac den konjunkturbedingten Einbruch der Transportnachfrage in Europa. Der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel im August 2023 habe noch bis September 2024 Einschränkungen zur Folge. Zudem seien die Kosten für Energie und Traktion teilweise stark gestiegen. Hupac bemängelt die Qualität „insbesondere des deutschen Schienennetzes aufgrund vernachlässigter Instandhaltung und unzureichender Baustellenplanung“. Das habe auf vielen Korridoren zu Kapazitätsengpässen, Verspätungen und Zugausfällen geführt.

Die Pünktlichkeit der Züge auf der Nord-Süd-Achse durch die Schweiz sei um 50 Prozent gesunken, die ungeplanten Zugausfälle liegen bei über zehn Prozent. Die Wettbewerbsfähigkeit des Kombinierten Verkehrs gegenüber dem direkten Straßentransport leide darunter. Um eine Rückverlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße zu verhindern, fordert Hupac verkehrspolitische Maßnahmen. Das Ergebnis von minus 6,2 Millionen Schweizer Franken bezeichnet Hupac trotzdem als akzeptabel. Die Investitionen in Terminals und IT-Projekte mit einem Gesamtaufwand von 36 Millionen Schweizer Franken konnten weitergeführt werden.

Weiterhin Lösungen für den Kombinierten Verkehr

Hupac entwickele auch weiterhin innovative Lösungen für den Kombinierten Verkehr. „Nach jahrelanger Vorbereitung ist es uns gelungen, eine differenzierte Lösung für den Ersatzverkehr während der Schliessung der Rheintalbahn bei Rastatt im August 2024 zu erarbeiten“, sagt Hupac-CEO Michail Stahlhut. Erstmals wurde so eine Umleitungskapazität von rund 80 Prozent erreicht. Allerdings sei Betrieb der Strecke in Frankreich und der Einsatz von Hybridlokomotiven und zweisprachigen Lokführern mit erheblichen Mehrkosten verbunden.

Für das laufende Jahr rechnet Hupac mit einem stabilen Verkehrsaufkommen. Im Herbst soll sich die Frequenz der Verbindung Zeebrugge – Piacenza erhöhen und die Verbindung Rotterdam – Brescia an den Terminal Rotterdam C.RO mit direkten Fährverbindungen nach Großbritannien angebunden werden. In Vorbereitung ist die Anbindung des Hafens Lübeck an das Hupac Netzwerk via Ludwigshafen als Hub.

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