Ob im Entsorger-Lkw oder im Rennauto: Der Telematikanbieter GPS over IP aus Schweinfurt sorgt für Sicherheit in Fahrzeugen.
Dass die Fahrzeugtelematik in gänzlich unterschiedlichen Bereichen von Nutzen sein kann, beweist kaum ein Anbieter in so vielen Facetten wie GPS over IP. Das Unternehmen aus Schweinfurt in Unterfranken ist mit seiner Hardware GPS Auge nämlich bei Weitem nicht nur in Lkw – und dort in gänzlich unterschiedlichen logistischen Bereichen – unterwegs. Auch in Baumaschinen, Schienenfahrzeugen und sogar Rennwagen läuft das System.
Die Zielstellungen sind dementsprechend teils deckungsgleich, teils aber auch gänzlich unterschiedlicher Natur. Im Mittelpunkt stehen zunächst jedoch immer die Fahrzeug- oder auch Maschinendaten. „Über die Anbindung an den CAN-Bus der Fahrzeuge lassen sich beispielsweise zahlreiche Informationen erfassen“, erläutert André Jurleit, Geschäftsführer von GPS over IP. Im Bereich des Straßengütertransports dienen die Anzahl der Brems- und Beschleunigungsvorgänge, deren Dauer und die Intensität als Gradmesser einer vorausschauenden und effizienten Fahrweise.
Schwellenwert wählbar
Zudem hat der Lkw-Fahrer immer die Übersicht über Reifendruck und -temperatur. Die Schwellenwerte sind frei konfigurierbar. Bei einer Über- oder Unterschreitung der angelegten Werte ist es möglich, eine automatisierte Warnmeldung an den Fahrer schicken zu lassen – selbst wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Reagiert er nicht, geht eine Benachrichtigung an den Fuhrparkleiter.
Weitere Informationen der Fahrzeugsensoren zeigen darüber hinaus frühzeitig an, ob der Lkw außerplanmäßig in die Werkstatt sollte, um Ausfallzeiten zu vermeiden (Predictive Maintenance). Eine Herangehensweise, wie sie auch bei anderen Fahrzeugen – ob Bahn oder Baumaschine – mittlerweile normal ist. Gleiches gilt für die Ortung, die natürlich nicht nur bei Lkw im Verlauf einer Tour zum Einsatz kommt. So nutzt – neben zahlreichen Spediteuren, Taxi- und Bauunternehmen – unter anderen der Leipziger Flughafen die Ortungstechnologie von GPS over IP.
Bei Rennen im Einsatz
Doch zurück zum Vermeiden eines Fahrzeugausfalls, wenn auch an ganz anderer Stelle. Seit dem Jahr 2012 ist GPS over IP nämlich Partner des Deutschen Motor Sport Bunds (DMSB). Seitdem kommt bei jedem offiziellen Rennen am Nürburgring die Technologie aus Unterfranken zum Einsatz. Dort geht’s aber nicht um eine besonders nachhaltige Fahrweise. Auch wenn das System via CAN-Bus die Telemetriedaten der Rennfahrzeuge wie etwa Öltemperatur oder Kraftstoffdruck abruft, soll es letztlich möglichst schnell und störungsfrei ins Ziel gehen.
Wobei dem DMSB auf der Strecke etwas noch wichtiger ist. „Unsere Technik dient in diesem Fall zur Geschwindigkeitsüberwachung. Nämlich dann, wenn die Fahrer auf der Rennstrecke ihr Tempo in einer Gefahrensituation, der sogenannten Gelbphase, drosseln müssen“, berichtet Jurleit. Mit einer eigens entwickelten App habe der Rennleiter dann eventuelle Verstöße sofort im Blick und muss sich nicht aufs Augenmaß der Streckenposten verlassen. Der Flottenmanager wiederum, der in der Spedition ein Auge darauf hat, dürfte an dieser Stelle eher Wert auf eine ebenso ökonomische wie ökologische Fahrweise legen. Doch egal, wofür die Daten letztlich gebraucht werden, „wir bereiten sie entsprechend den Wünschen des Kunden auf“, erklärt Jurleit. Integrieren lassen sich die Daten übrigens auch in bestehende ERP- und Transport-Management-Systeme.
Das Unternehmen
- Global Positioning System over Internet Protocol (GPS over IP) ist ein Internetprotokoll, das speziell zur Übertragung von Positionsdaten bewegter Objekte in kurzen Intervallen ins mobile Internet entwickelt wurde
- Hinter dem Protokoll steht der IT-Dienstleister Netzwerk
- Im Jahr 2005 wurde die Firma GPS over IP als eigenständiges Tochterunternehmen gegründet
- Sitz des Telematikanbieters ist Schweinfurt