Amazon-Kundin zahlt über 7.000 US-Dollar Versandkosten für Klopapier. Bundesrechnungshof rügt Scheuers Toiletten-Pläne.
Als einen buchstäblichen Griff ins Klo erwies sich die Bestellung von drei Packen Toilettenpapier einer US-Amerikanerin auf der Online-Handelsplattform Amazon. Mit 88,17 US-Dollar (rund 80 Euro) waren die ohnehin schon kein Schnäppchen. Was sie allerdings erst auf dem Kontoauszug bemerkte: Für den Versand hatte der Drittanbieter auf dem Amazon Marketplace 7.455 US-Dollar (rund 6.724 Euro) in Rechnung gestellt.
Auf ihre Beschwerde reagierte Amazon zunächst nicht wie erhofft: Die Versandkosten seien nicht Teil des Käuferschutzes, hieß es lapidar. Erst als die verärgerte Kundin sich an den TV-Sender „Channel 2 Action News“ wandte, kam Bewegung in die Sache. Schlussendlich erstattete Amazon die Kosten.
Überdimensionierte WC-Anlagen
Teuer zu stehen kommen auch die nach Ansicht des Bundesrechnungshofs „überdimensionierten WC-Anlagen auf unbewirtschafteten Rastplätzen an Bundesautobahnen in Niedersachsen“. So plane das Bundesverkehrsministerium (BMVI) trotz der bereits vorliegenden Kritik der obersten Bundeshörde für die Finanzkontrolle acht weitere WC-Anlagen mit jeweils sechs Kabinen. Kostenpunkt: Rund vier Millionen Euro.
Nach Adam Riese sind das folglich mehr als 80.000 Euro pro Kabine. Eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit sei allerding nicht erfolgt. In Anbetracht des Pkw-Mautdebakels von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sind das aber vielleicht nur „Peanuts“, wie dies der damalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank Hilmar Kopper so schön formuliert hatte. Andere dürften dieses Vorgehen aber vermutlich als buchstäblichen Griff ins Klo bewerten.