Neue Technologien nicht nur in Deutschland entwickeln, sondern auch auf die Straße bringen. Das ist die Idee hinter der neuen Plattform Zukunft der Mobilität.
Die Bundesregierung ruft eine Nationale Plattform Zukunft der Mobilität ins Leben. Zielsetzung ist es laut dem Bundesverkehrsministerium, das die Federführung hat, verkehrsträgerübergreifende Lösungen für eine nachhaltige, bezahlbare und klimafreundliche Mobilität zu entwickeln. Sechs Arbeitsgruppen sollen sich dieser Aufgabe widmen. Die Gründung der neuen Plattform besiegelt gleichzeitig das Aus für die Nationale Plattform Elektromobilität, die nun in dem neuen Format aufgeht.
Scheuer: Innovationen nicht nur entwickeln
„Entscheidend wird sein, dass wir Innovationen in Deutschland nicht nur entwickeln“, betonte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). „Wir müssen sie auch – im wahrsten Sinne des Wortes – auf die Straße bringen“, ergänzte er. Als Beispiele führte er die Batteriezellenfertigung und das autonome Fahren an.
Das Deutsche Verkehrsforum (DVF), das die Interessen aller Verkehrsträger vertritt, begrüßte die Gründung der neuen Plattform und kündigte an, dort mitzuwirken sich mit Vorschlägen aktiv einzubringen. DVF-Chef und Logistikunternehmer Dr. Jörg Mosolf benannte die Herausforderungen: „Wir wollen den Verkehr nachhaltiger machen. Aber wir wollen Mobilität nicht beschränken oder verteuern“, erklärte er. Die Klimaschutzpolitik müsse daher die technische und wirtschaftliche Machbarkeit im Blick behalten.
Kühn: alle Verkehrsträger berücksichtigen
Kritisch äußerte sich der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn. „Wo Plattform für Mobilität draufsteht, darf nicht nur Autoverkehr drin sein“, warnte er. „Eine Mobilitätsplattform, die ihren Namen verdient, muss sich um alle Verkehrsmittel und bezahlbare Mobilität für alle kümmern“, forderte er und bezeichnete den Verkehrssektor aufgrund seines hohen Emissionsniveaus als klimapolitisches Sorgenkind. In ihrem Klimaschutzplan 2050 gibt die Bundesregierung diesem Sektor ein Reduktionsziel von 40 bis 42 Prozent bis 2030 vor.
Die sechs Arbeitsgruppen der künftigen Plattform werden Lösungsansätze für folgende Themen erarbeiten: Klimaschutz, alternative Antriebe und Kraftstoffe, automatisiertes Fahren, Batterieproduktion, Verknüpfung der Verkehrs- und Energienetze, Standardisierung. Die ersten drei Arbeitsgruppen sind dem Bundesverkehrsministerium zugeordnet, die letzten drei dem Bundeswirtschaftsministerium.