Kartellbehörden haben die Firmengebäude mehrerer Reifenhersteller durchsucht. Veranlasst hat die EU-Kommission diese Razzien. Sie vermutet Preisabsprachen bei den Herstellern, die auch die Pneus von Nutzfahrzeugen betreffen.
Am gestrigen Dienstag kam es in gleich mehreren Firmengebäuden von europäischen Reifenherstellern zu Durchsuchungen. Die EU-Kommission hat derweil unangekündigte kartellrechtliche Nachprüfungen in der Reifenbranche vermeldet. Die Kommission habe Bedenken, dass die kontrollierten Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen haben könnten, heißt es im entsprechenden Schreiben.
EU-Kommission befürchtet Preisabsprachen bei Reifen
Bei den von den Nachprüfungen betroffenen Produkten handelt es sich um neue Ersatzreifen für Personenkraftwagen, Lieferwagen, Lkw und Busse, die im Europäischen Wirtschaftsraum verkauft werden. Die Kommission hat den Verdacht, dass es zu Preisabsprachen gekommen sein könnte – unter Umständen auch über öffentliche Mitteilungen. „Die Tatsache, dass die Kommission solche Nachprüfungen durchführt, bedeutet nicht, dass die Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten an den Tag legen, noch greift sie dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor“, heißt es seitens der Wettbewerbshüter.
Aktienkurs des Dax-Konzerns Continental bricht ein
Die Namen der betroffenen Reifenhersteller nennt die EU-Kommission nicht. Jedoch hat der Dax-Konzern Continental eingeräumt, dass die Kontrolleure der Wettbewerbsbehörde vor Ort waren. Weitere Unternehmen äußerten sich bislang nicht zu dem laufenden Verfahren. Stein des Anstoßes könnte sein, dass ein Unternehmenssprecher auf die Frage, wie das Unternehmen auf die deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen in der Reifenproduktion reagieren werde, geantwortet hatte, dass diese zum großen Teil an die Kunden weitergeben werden.