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Rhenus Freight Logistics Alles aus einer Hand

Foto: Rhenus Freight Logistics

Bei Rhenus Freight Logistics in Dietzenbach steht das Produkt Transport Related Warehousing im Vordergrund. Was das mit Stückgut und einem Symposium von trans aktuell zu tun hat.

Am Standort von Rhenus Road Freight im hessischen Dietzenbach sind noch die Handwerker zugange. Im August richtet das Unternehmen vor Ort zusammen mit trans aktuell das Symposium „Profitabel bleiben – Wirtschaftlichkeit im Stückgutverkehr“ aus.

Erweiterung des Standorts im Gange

Die Erweiterung des Standortes war wegen des Erreichens der Kapazitätsgrenze in der Region eine Notwendigkeit, sagt Tobias Jonas, seit 2019 Niederlassungsleiter des Standortes. Schwerpunkt der Niederlassung ist neben dem klassischen Transportgeschäft das Produkt Transport Related Warehousing (TRW), also ein Angebot, das für die Kunden Lager- und Transportlogistik miteinander kombiniert. Das Produkt hat Rhenus Road Freight 2020 eingeführt.

„Bei dieser Dienstleistung haben wir in den vergangenen Jahren eine sehr deutliche Wachstumsentwicklung gesehen“, sagt Jonas. Mit der neuen Anlage hat sich der Standort auch auf TRW spezialisiert und ist für die Lagerung von ADR-Gütern zugelassen. Und ist damit beim Thema Sicherheit auf dem neuesten Stand – ein wichtiger Punkt für die vielen Kunden aus dem Bereich Chemie. Die neue Logistikhalle ist 6.000 Quadratmeter groß, hat rund 8.500 Palettenstellplätze und bietet auch einen Bereich für temperatursensible Pharma- und Healthcare-Produkte, mit Kühlung und Schleuse. Ziel ist demnach, für das Lager auch eine Zertifizierung gemäß GDP (Good Distribution Practice) zu erhalten. Für die Fahrzeuge und den Transport kann Rhenus dies bereits anbieten.

Weniger CO2-Emissionen dank TRW

TRW grenzt sich laut Jonas hierbei zu den Angeboten der Warehousing und Kontraktlogistik ab: „In unserem Lager befinden sich nur Güter, die zu 100 Prozent auch von uns für die Kunden transportiert werden, seien es Stückgüter, LTL oder FTL.“ Die Nachfrage sei aufgrund der offensichtlichen Synergieeffekte hoch: „Ein gesonderter Vorlauf entfällt, und damit auch die CO2-Emissionen dafür – die Produkte kommen aus dem Warehouse mittels Lithium-Ionen-Stapler direkt auf die Lkw für den Hauptlauf.“

Aus Kundenperspektive sei das effizient und unkompliziert. In Folge kann Dietzenbach laut Jonas für viele Kunden als europäisches Distributionszentrum fungieren, etwa für Fertigprodukte, aber auch für Produktionsgüter, wie Lagerstoffe aus dem Bereich Chemie oder Granulate, die an Automobilzulieferer gehen.

Eine Nahverkehrsflotte mit 60 Fahrzeugen ist dazu ab Dietzenbach in einem Radius von 100 bis 150 Kilometern unterwegs. Stückgut wird im Rahmen des internationalen Groupage-Netzwerks von Rhenus im täglichen Linienverkehr mitgenommen, und die qualifizierten Subunternehmen übernehmen auch den FTL- und LTL-Transport im Fernverkehr.

Mehr Effizienz durch Groupage 2.0-Netzwerk

Rein im Export verlassen laut Jonas 700 bis 800 Sendungen pro Tag den Standort. Denn auch wenn Kunden aktuell aus Gründen der Kostenoptimierung ihr Bestellverhalten ändern und versuchen, mehr auf FTL und LTL zu setzen, wie Jonas berichtet, sieht Rhenus im Stückgut weiter ein großes Wachstumspotenzial – nicht zuletzt seit der Neuorganisation des Bereiches unter der Überschrift Groupage Network 2.0. Die neue Struktur erlaubt jetzt tägliche grenzüberschreitende Transporte unter Einbindung aller europäischen Freight-Niederlassungen, und das mit kürzeren Laufzeiten und einer besseren Zuverlässigkeit.

Ausgewählte Rhenus-Standort fungieren dabei als ein bestimmtes Country Gateway – der Standort Dietzenbach fungiert als deutsches Gateway für die Region Iberia, also für Sendungen mit Ziel Barcelona, Madrid, Irun, Valencia, Sevilla oder auch Porto.

Für Sendungen nach Polen, dem Baltikum, Tschechien und der Schweiz, sowie im Laufe des Jahres auch für den kompletten Balkan, dient Dietzenbach als regionaler Hauptumschlagspunkt. Im Export werden alle Zielstationen im jeweiligen Empfangsland von Dietzenbach aus angefahren. Aufgrund der aktuellen Mengenverhältnisse bringt Dietzenbach Waren für UK und Schweden hingegen auf direktem Weg zum Gateway Düsseldorf, und Sendungen für Italien und Österreich werden in Kirchheim bei München konsolidiert; dafür sind die drei Gateway-Standorte durch Direktverkehre verbunden. Import-Sendungen kommen in das zentraleuropäische Rhenus-Hub nach Hilden, wo sie je nach Bestimmungsort konsolidiert und zur Zielregion geschickt werden.

„Die starke Abfahrtsfrequenz lässt auch unseren Umschlag wesentlich mehr atmen“, so Jonas. Die Vorteile der strukturellen Neuorganisation sind demnach unter anderem ein vereinfachter Dispositionsaufwand, zudem sind Überhänge aufgrund der täglichen Abfahrten viel besser im Blick.

Rückkehr als Gesellschafter zu NG.network

Bessere Bedingungen im nationalen Stückgutverkehr verspricht sich Rhenus durch die Rückkehr als Gesellschafter zur Systemkooperation NG.network. „In puncto Volatilität hat NG.network durch die Reorganisation und die Digitalisierung, und hier insbesondere durch seine KI-gestützten Prognosen schon sehr gute Arbeit geleistet“, sagt Jonas.

Denn der Markt glänzt weiter mit einem stetigen Auf und Ab – aktuell ist das Frachtaufkommen konjunkturbedingt noch nicht wieder erstarkt, sagt Jonas: „Das machen sich Wettbewerber, die im Stückgut mitunter sehr aggressiv unterwegs sind, zunutze und steigen mit einem sehr kurzfristigen Deckungsbeitrag ein“.

Für Rhenus zählt hingegen neben der Wirtschaftlichkeit vor allem die Qualität von Zustellperformance und Service als wichtiges Kundenbindungselement. Dazu gehört auch, wenn gewünscht, die Dienstleistung nachhaltig umzusetzen Hierzu testet Rhenus aktuell gemeinsam mit Partner Contargo den Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe bei ihren Transporten. Es sei jedoch deutlich geworden, dass Kunden zwar Interesse an einer nachhaltigen Logistik haben – allerdings nur unter der Bedingung der Kostentransparenz. „Alleine kann die Branche die Antriebswende ohnehin nicht stemmen. Das gilt insbesondere auch für die Subunternehmer. Vor allem für kleine und mittelständische Firmen stellen die alternativen Antriebe ein großes Risiko dar, sie brauchen Sicherheit“.

Das Symposium

  • „Profitabel bleiben – Wirtschaftlichkeit im Stückgutverkehr“ heißt es am 21. August bei einem trans aktuell-Symposium bei Rhenus Road Freight in Dietzenbach.
  • Die Veranstaltung wirft einen Blick auf die aktuelle Situation im Stückgutmarkt und gibt einen Ausblick auf Themen wie Auslastung und Wirtschaftlichkeit sowie Kostenentwicklung.
  • Themen sind neben der Herausforderung Nachhaltigkeit und CSRD im Stückgutverkehr auch Risikostreuung, Digitalisierung, Allianzen und Profitabilität.
  • Aktuelle Informationen & Anmeldung unter eurotransport.de/tasymposien

Schwerpunkt Ausbildung

  • 120 Mitarbeiter beschäftigt Rhenus in Dietzenbach, darunter 16 Azubis. Die Ausbildung im eigenen Haus ist für Jonas die Marschrichtung für die Zukunft: „Wir machen die Rekrutierung aus dem Standort heraus, die Rhenus-Taufe erhalten die jungen Leute dann bei einem bundesweiten Kick-off der Road Freight-Organisation“.
  • Die Vermittlung von Fachwissen stehe natürlich an erster Stelle, aber mindestens genauso wichtig sei es, die Werte des Unternehmens zu vermitteln.
  • Für jeden neuen Auszubildenden in Dietzenbach gibt es laut dem Niederlassungsleiter daher ein strukturiertes On-Boarding, inklusive individuellem Azubi-Paten und einer Q&A-Session mit der Niederlassungsleitung.
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