Einen einzigartigen MAN mit riesigem Fahrerhaus steuert Thorsten Borns über Straßen und Waldwege. Der Sattelschlepper hat schon eine bewegte Geschichte.
Der größte Unterschied zwischen Lastwagen aus Europa und beispielsweise denen aus Nordamerika ist die Gesetzgebung, nach der bei uns die Gesamtlänge der Lastzüge scharf begrenzt ist, während das jenseits des Großen Teichs nur für die Abmessungen der Ladefläche gilt. Bei uns sollte es eher Fahrerhäuschen statt Fahrerhaus heißen. Wie es besser geht, zeigen die riesigen US-Hauber, hinter deren Fahrerplatz oft noch ein herrlich geräumiges Gehäuse Raum zum Leben und Erholen bietet.
Extra viel Platz in der Kabine
Zweifellos gibt es schwierige Einsatzgebiete und enge Straßen in manchen Teilen Europas, in denen größere Zugmaschinen mit ihren längeren Radständen nur schwierig einzusetzen wären. Doch muss es deswegen automatisch nur die relativ kurzen Fernverkehrskabinen geben? Diese Frage stellt sich umso mehr, als seit dem 1. September 2020 eine neue EU-Richtlinie (96/53) gilt, nach der Kabinen bis zu 90 Zentimeter länger sein dürfen. Diese Änderung soll den Herstellern mehr Spielraum zur Verbesserung der Aerodynamik und der Verkehrssicherheit geben, aber auch den Komfort für die Fahrer steigern. In Zeiten aber, in denen die Nutzfahrzeughersteller größtenteils erst jüngst ihre Modellreihen mit den alten Abmessungen erneuert haben und aktuell von großen wirtschaftlichen Sorgen geplagt werden, scheint das Thema für alle Beteiligten derzeit keine Priorität zu haben. Ein bemerkenswerter Beitrag kam im Jahr 2003 von Scania, als man mit dem Modell eXc für Furore sorgte. Der als "Longline" bezeichnete Scania basiert auf einer um rund 1,3 Meter verlängerten Fernverkehrskabine, die den Fahrern einen bis dahin in Europa nicht vorstellbaren Platzgewinn bot. Der Aufpreis, man munkelt von 25.000 Euro, hielt die Verbreitung in winzigen Stückzahlen. Nur gut zwei Dutzend Originale und später einige Nachbauten wurden verwirklicht.
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