Tag der Menschen mit Behinderung Busse werden behindertenfreundlicher

Foto: Daimler AG

Der heutige 3. Dezember ist der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderung" und somit stehen mobilitätseingeschränkte Personen auch im Busverkehr im Mittelpunkt. Das Thema hat sich stark weiterentwickelt, als Mobilitätseingeschränkter lässt es sich auch immer mehr in Fernbussen reisen.

Daimler Buses nutzt den internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, um auf die behindertengerechte Ausstattung in den Reise- und Linienbussen der Marken Mercedes-Benz und Setra – zum Beispiel mit niederflurigen Einstiegen und erweiterten Flächen für Rollstühle und Kinder¬wagen – hinzuweisen. Zudem können die Fahrzeuge über eine Kneeling-Funktion an Haltestellen abgesenkt werden, um für einen bequemeren Einstieg zu sorgen. Manuelle oder elektrische Klapprampen sorgen dabei in den Niederflurbussen sowie im Doppeldecker für den relativ mühelosen Zustieg für Rollstuhlfahrer und andere mobilitätseinschränkte Fahrgäste.

Außerdem bietet der Schulungsbereich der Dienstleistungsmarke OMNIplus seit kurzem spezielle Schulungsmodule im Rahmen des Berufskraftfahrerqualifikations-Gesetzes (BKrFQG) an, die das Thema auch den Busfahrern inklusive einer Auffrischung in Erster Hilfe en Detail näher bringen – siehe lastauto omnibus 7/2018, S. 53).

Umrüstung vieler Busse mit wenigen Handgriffen möglich

Integrierte Schienen- und Liftsysteme sowie flexible Bestuhlungsvarianten sorgen dafür, dass Menschen mit Behinderungen auch in den Reisebussen von Daimler Buses bequem und sicher an ihr Ziel kommen – und das beginnt schon bei den speziell für diesen Zweck ausgerüsteten Minibussen des Typs Sprinter Transfer, von dem fünf Modellversionen angeboten werden, die bis Ende 2019 alle auf das neue Grundmodell umgestellt sein werden. Busunternehmer, die ihre Fahrzeuge unter anderem auch auf deutschen Fernlinien einsetzen, können mit wenigen Handgriffen Sitzreihen um- und ausbauen, um die seit 2016 in diesem Segment geforderten zwei Rollstuhlplätze bereitstellen zu können (siehe hierzu auch lastauto omnibus 12/14).

Dabei ist die Ausrüstungsquote im neuen Setra Doppelstockbus S 531 DT, der in der speziellen Fernlinienausstattung ausreichend Platz für zwei Rollstuhlplätze bietet, mit 13,9 Prozent derzeit am höchsten, die Hochdecker der Marke Setra rangieren bei 7,6 und der Marke Mercedes sogar nur bei vier Prozent. Der Grund hierfür liegt nicht zuletzt daran, dass das Konzept im Doppeldecker ohne große Zusatzeinbauten und somit relativ preiswert realisiert werden kann. Zu diesem Zweck wurde das Unterdeck des neuen Modells umgestaltet, so dass der Kunde auf Wunsch das rechte Podest ganz entfallen lassen kann (Test Setra S 531 DT in lastauto omnibus 11/2018).

Auch Behindertenverband jetzt weitgehend zufrieden

Auch der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) zeigt sich mit der Entwicklung der letzten Jahre weitgehend zufrieden. Geschäftsstellenleiter Ulf D. Schwarz sagt dazu: „In Sachen Barrierefreiheit auf den Fernlinienbussen hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Es sind mittlerweile weit mehr barrierefreie Busse im Einsatz. Flixbus hat uns hierzu mitgeteilt, dass zirka 60 Prozent der Flixbus-Flotte im DACH-Raum bereits mit zwei Rollstuhlstellplätzen ausgestattet sind." Flixbus selbst spricht dagegen allerdings nur von 45 Prozent der Busse im deutschsprachigen Raum.

Die 2014 erstmals eingerichtete Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse des BSK e.V. kann mittels der Unterstützung von „Aktion Mensch" vorerst bis Ende 2020 weitergeführt werden. Deren Verantwortliche Julia Walter fasst die Aktivitäten wie folgt zusammen: „Bisher haben unsere Scouts schon mehr als 140 Fahrten durchgeführt. Es lässt sich eine deutliche Verbesserung spüren. Anfangs war es mit dem Rollstuhl kaum möglich mit dem Fernlinienbus zu reisen. Mittlerweile haben wir immer mehr Fahrten, auf denen das möglich ist – inzwischen auch für E-Rollstuhlnutzer/innen. Vor allem der Marktführer Flixbus gibt sich hier sehr viel Mühe, um Menschen mit Mobilitätseinschränkung das Reisen mit dem Fernlinienbus zu ermöglichen. Wir stehen in einem sehr guten und ständigen Austausch mit Flixbus."

Dennoch gebe es aufgrund der ständig wachsenden Infrastruktur noch viele Fernlinienbus-Strecken, die getestet werden müssten, um die Barrierefreiheit weiter voranzubringen. Auch komme es immer wieder vor, dass Rollstuhlnutzer/innen nicht im Fernlinienbus mitgenommen werden können, da dies aufgrund der Planung bezüglich des Einsatzes des Busses nicht möglich ist. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass bei Nutzung der beiden Rollstuhlplätze in einem normalen Hochdecker bis zu 12 konventionelle Sitze verloren gehen können, was im normalen Betrieb nicht immer gewährleistet werden kann. Bei Flixbus muss der mobilitätseingeschränkte Passagier zum Beispiel bei Unterbringung des Rollstuhls im Gepäckraum mindestens sieben Stunden vor Abfahrt buchen, bei Unterbringung auf dem Stuhl im Fahrgastraum sogar 36 Stunden im Voraus. In diesem Fall müssen auch zwingend die Normen DIN EN 12183 oder DIN EN 12184 erfüllt werden und der Rollstuhl muss außerdem über einen Kraftknoten gemäß DIN 75078-2 verfügen, da ansonsten der Fahrer aus Haftungsgründen die Mitnahme verweigern darf. Diese Normen sind bei vielen Modellen derzeit aber noch nicht Standard, da solche teuren Stühle nur selten von der Krankenkasse gezahlt werden.

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