Zum Jahresauftakt hat sich die konjunkturelle Abschwächung in der deutschen Logistikwirtschaft weiter beschleunigt. Das hat der Logistikindikator der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) festgestellt. Der Branchenklima wird nun mit einem Wert von 75,5 Punkten markiert. 100 Punkte wären laut BVL notwendig, um eine konjunkturelle Normalsituation zu beschreiben. Damit gab der Indikator gegenüber dem Vorquartal um 34 Punkte ab, was einem Rückgang um 31 Prozent entspricht - der bisher kräftigste seit Beginn der Befragung. Maßgeblich hierfür sei vor allem die deutlich schlechtere Lagebeurteilung (Rückgang um 42 Prozent auf 71,4 Punkte). Die Erwartungen für die Zukunft gingen hingegen lediglich um 17 Prozent auf einen Indexstand von 79,5 Punkten zurück. Wie schon im Vormonat war die Klimaveränderung bei den Logistikdienstleistern ausgeprägter als bei den Anwendern aus Industrie und Handel. Damit hat sich laut BVL die Schere zwischen den beiden Teilindikatoren weiter geöffnet. Die Differenz betrage nunmehr 37,4 Punkte (Vorquartal: 29,8 Punkte). Prof. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der BVL sagt zu dieser Entwicklung, dass Tempo und Intensität, mit denen sich ökonomische Prozesse zurzeit vollziehen, auch erfahrene Wirtschaftsexperten überraschen. Es sehe so aus, als fehlten regionale Puffer, die konjunkturelle Schwankungen sonst abdämpften. Die Krise sei global und habe historische Ausmaße.