Die aktuelle Finanzkrise wirkt sich nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) zunehmend auch auf die Realwirtschaft aus. Auf dem Altpapiersektor ist die Papierindustrie nach den Erfahrungen der Mitgliedsbetriebe des BDE dabei, die Abnahmemengen um 20 bis 30 Prozent zu drosseln. Die sich verschlechternde Absatzlage führe im Fall von kurzfristigen Lieferverträgen zu einem dramatische Preisverfall bei der Abgabe von Altpapier und zu einer absehbaren Vergrößerung der Lagerbestände mit entsprechend steigenden Lagerungskosten und erhöhtem Kapazitätsbedarf. Dies gelte jedoch nicht in gleichem Maß für langfristige Altpapierverträge, so dass ein Durchschlagen auf den Entsorgungsbereich bislang nicht zu erwarten ist. In der Vergangenheit seien von der Branche zudem stabile Erlöse erzielt worden. Deshalb seien die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Krise auf die private Wasser- und Kreislaufwirtschaft noch nicht in vollem Umfang abzusehen. Laut BDE könnten jedoch in einzelnen Fällen Umlagen der Aufwände für Logistik und Entsorgung in Betracht gezogen werden. Auch ein Anpassungsbedarf bei vertraglichen Regelungen sei nicht mehr auszuschließen.