Bei den Anbietern von Transport-Management-Systemen (TMS) und den Entwicklern anderer Software-Lösungen gibt es einen grundsätzlichen Interessenkonflikt: Deckt man die in der Logistik geforderten Funktionalitäten mit Eigenentwicklungen ab oder ist die Integration einer bestehenden Lösung eines Spezialisten sinnvoll?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Die tiefere Integration der Eigenentwicklung konkurriert mit der besseren Funktionstiefe einer Partnerlösung. Die TMS-Anbieter sind daher gut beraten, diese Frage nicht en bloc zu beantworten. In fremde Spezialistenhände geben kann man bedenkenlos alles, was eine reine Oberfläche darstellt – ob Web-Portal für Kunden und Subunternehmer oder App-Lösung. Da bleiben die Daten und die Geschäftslogik im Hintergrund in den eigenen Händen.
Alles von der Auftragserfassung bis zur Abrechnung gehört hingegen zum Tagesgeschäft und originären Funktionsumfang einer TMS-Lösung. Bei der Telematik verhält sich das anders. Sie ist schlicht zu komplex, als dass hier eine sinnvolle Eigenentwicklung möglich ist.
Eine Sonderstellung nimmt auch das Customer Relationship Management (CRM) ein. Das können andere besser. Zumal der Vertrieb auch anders funktioniert als die Logistik. Von der Finanzbuchhaltung sollte man aufgrund der sich ständigen ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen ebenfalls besser die Finger lassen.
Anders sieht es mit dem Thema Warehouse-Management-Systeme (WMS) aus. Hier haben die TMS-Anbieter die Chance, kleineren WMS-Schmieden Konkurrenz zu machen.