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Überalterte Logistikimmobilien Der Druck auf Logistiker nimmt zu

Innenansicht Logistikimmobilie Foto: Thomas Küppers

Der Sanierungsdruck auf Logistikimmobilien in Deutschland nimmt zu. Laut Jones Lang LaSalle (JLL) sind damit nicht nur die ESG-Ziele in Gefahr. Was Logistikdienstleister sonst noch bedenken sollten.

Zahlreichen Industrie- und Logistikimmobilien in Europa droht, mit zunehmendem Alter den Anforderungen der Nutzer nicht mehr gerecht werden zu können. Niedrige Energieeffizienz und hohe CO₂-Emissionen entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards. Das führe dazu, dass Nutzer ihre ESG-Ziele schwieriger erreichen und sie sich daher auf die Suche nach nachhaltigeren Objekten begeben müssen, heißt es seitens des Immobilien-Experten von Jones Lang LaSalle.

Jones Lang LaSalle: Kompletter Wertverlust droht

Investoren müssten entsprechende Sanierungen vornehmen, damit ihre Logistikimmobilien wettbewerbsfähig bleiben und nicht zu sogenannten Stranded Assets werden. In dem Fall droht im schlimmsten Fall ein kompletter Wertverlust. Der JLL-Report „Warehousing Retrofitting“ belegt, dass rund 61 Prozent der Logistikimmobilien in West- und Zentraleuropa mehr als zehn Jahre alt sind und daher auf ihre Nachhaltigkeitsaspekte überprüft werden sollten.

So sieht es mit Logistikimmobilien in der EU aus

In Deutschland liegt die Quote bei 57 Prozent. Drängender ist die Situation in anderen etablierten westlichen Märkten: So sind in Belgien rund 82 Prozent der Logistikobjekte mehr als zehn Jahre alt, und auch Italien (79 Prozent) und Frankreich (75 Prozent) weisen einen hohen Anteil an älteren Bestandsimmobilien auf. Obwohl in zahlreichen mittel- und osteuropäischen Ländern die umfassende Errichtung moderner Logistikimmobilien erst mit ihrem EU-Beitritt im Jahre 2004 begann, sind ältere Objekte dort ebenfalls in der Mehrzahl, wie in Ungarn (66 Prozent) oder in der Slowakei (62 Prozent).

Mit kleineren baulichen Maßnahmen zum Erfolg kommen

„Kleine Maßnahmen wie die Erneuerung von Lichtsystemen oder einfacher Technologien können bereits bei regulären Wartungen durchgeführt werden, auch eine Photovoltaikanlage kann auf einem vorgerüsteten Hallendach im laufenden Betrieb installiert werden“, erklärt Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Mieterwechsel oder Leerstandsperioden hingegen eignen sich optimal für umfangreichere Maßnahmen wie die Erneuerung von Heizungs-, Lüftungs- oder Klimatechnik. Dem längeren Leerstand steht eine Kapitalwertsteigerung der Immobilie gegenüber, während Nutzer von niedrigeren Versorgungskosten profitieren.“ Je nach Notwendigkeit könnten aber auch verschiedene Maßnahmen in unterschiedlichen Preisklassen getroffen werden. Mit zunehmendem Alter des Objekts steige dann allerdings auch die Investitionshöhe für Modernisierungen. Dann gelte es abzuwägen, welche Maßnahmen sich tatsächlich noch rechnen.

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