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Verbände starten gemeinsamen Notruf An den Brücken sparen wäre fatal

Belastungstest der Moseltalbrücke: Autobahn GmbH sperrt A61 Foto: Autobahn GmbH/Maurice Kaluscha

Den Verkehr nicht lahmlegen: Gleich mehrere Verbände starten Notruf für den Brückenbau. Eine Investitionskürzung im Bundeshaushalt wäre eine fatale Entscheidung für die deutsche Infrastruktur.

Die Logistikverbände BGL, DSLV und BWVL sowie die Verbände BVMB, HDB, ZDB, VBI, Pro Mobilität, DVLV, die Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken, der DAV sowie der ADAC schlagen Alarm. In einem gemeinsamen Notruf für den Brückenbau laufen sie Sturm gegen die geplanten Investitionskürzung im Bundeshaushalt.

Allein 4.000 Autobahn-Brücken sind marode

Mehr als 4.000 Brücken allein im Bereich von Autobahnen in Deutschland sind aktuell dringend sanierungsbedürftig oder müssen neu gebaut werden, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben. Vor diesem Hintergrund hatte Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) beim ersten Brückengipfel vor zwei Jahren angekündigt, der Bund werde spätestens ab 2026 pro Jahr 400 Brückenbauprojekte angehen, damit binnen 10 Jahren der Sanierungsstau abgearbeitet sei.

Politik kürzt den Etat und bricht damit Zusage

Weil diese Zusage kaum eingelöst werde, wenden sich die Spitzenverbände jetzt in einem gemeinsamen Notruf an die Bundesregierung. „Wir sind weit weg von den 400 Brücken jährlich. Zudem wurden in den vergangenen Wochen zunehmend Ausschreibungen wegen Geldmangels aufgehoben und das Bauprogramm der Autobahn GmbH wird insgesamt gestreckt. Obendrein wurde bekannt, dass der Etat der Autobahn GmbH um 20 Prozent von 6,2 auf 4,9 Milliarden. Euro gekürzt werden soll. Diese fahrlässige Investitionspolitik wird dazu führen, dass weitere Brücken gesperrt werden und das Straßennetz weiter verfällt“, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf.

Brückenprogramm muss erst anlaufen

Die Spitzenverbände warnen deshalb eindringlich davor, die Mittel für den Autobahnbau zu kürzen. Hingegen müssten zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von einer Milliarde pro Jahr bereitgestellt werden, um das Brückenmodernisierungsprogramm überhaupt ans Laufen zu bekommen und die Modernisierung der Bundesfernstraßen zu sichern.

Gravierende Auswirkungen auf den Verkehr

Bereits der Ausfall einer einzelnen Autobahnbrücke habe gravierende Auswirkungen für den Verkehr, die Anwohner und die Wirtschaft entlang der Ausweichrouten. Die Sperrungen der Talbrücke Rahmede (A 45) und der Salzbachtalbrücke zwischen Frankfurt und Wiesbaden hätten dies eindrücklich belegt. Sollte die Bundesregierung keine ausreichenden finanziellen Mittel für den Bundesfernstraßenbau im aktuellen Verkehrsetat und der mittelfristigen Finanzplanung einstellen, hätte das fatale Folgen – ein Verkehrskollaps ist zu befürchten.

Viele Brücken sind in einem schlechten Zustand

Mehr als 1.000 Autobahn-Brückenbauwerke sind laut einer aktuellen Übersicht des BMDV in einem „nicht ausreichenden Bauwerkszustand“ und 80 Bauwerke sogar in einem „ungenügenden Bauwerkszustand“. Die Tragfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit ist bei einer Vielzahl an Brücken stark beeinträchtigt. Werde das Brückenbauprogramm nicht – wie von der Bundesregierung angekündigt – umgesetzt, prophezeien die Verbände weitere Brückenausfälle, die den Verkehr über Jahre lahmlegen würden.

Das sind die am Notruf beteiligten Verbände

  • Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)
  • DSLV Bundesverband Spedition und Logistik
  • BWVL Bundesverband für Eigenlogistik & Verlader
  • Allgemeiner Deutscher Automobil-Club (ADAC)
  • Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB)
  • Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB)
  • Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB)
  • Verband Beratender Ingenieure (VBI)
  • Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur
  • DVLV – Deutscher Verband für Lärmschutz an Verkehrswegen
  • Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken
  • Deutscher Asphaltverband (DAV)
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