Werkstatt-Utensilien im Praxistest Universalabzieher und Spezialabzieher im Test

Würth - Profitest - Abzieher - Kugellager Foto: Würth 6 Bilder

Lager sitzen in der Regel ziemlich fest. Müssen Lager und Welle auseinandergebaut werden, ist Vorsicht angesagt. Dann schlägt die Stunde der Abzieher. Im Praxistest: ein Universalabzieher und ein Spezialabzieher.

Diesmal geht es in unserem Praxistest um ein Werkzeug, das in keiner Werkstatt fehlen darf: den Abzieher. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn Teile getrennt werden sollen und dabei auf keinen Fall beschädigt werden dürfen – etwa wenn es darum geht, bei Getriebewellen, Radlagern oder Kardanwellen das Lager oder andere Bauteile zu entfernen.

Bei unserem Test in der Werkstatt von GSS Nutzfahrzeuge in Langenbernsdorf nehmen wir Abziehersets unter die Lupe, die von Würth und Winkler gestellt wurden. Wie immer bei unseren Tests werden die Produkte in die Arbeitsabläufe unserer Testwerkstatt eingebunden. Die Mechaniker geben dann ihr Urteil dazu ab. Fahrzeugtechniker Maik Hanselmann fasst seine Beobachtungen und die seiner Kollegen zusammen. Wie immer nehmen wir kein Ranking vor, sondern erläutern für jedes Produkt die Eindrücke, die die Werkstattmitarbeiter gewonnen haben. Kriterien, die wir für diesen Test verwenden, sind Ausstattungsumfang, Verarbeitung sowie Funktionalität. Beide Produkte sind für unterschiedliche Aufgaben konzipiert. Das Produkt von Würth ist ein Universalabzieher mit einem breiten Einsatzspektrum. Das von Winkler bereitgestellte Produkt, das Kugellager-Abzieherset Pullpo des Herstellers Kukko, ist ein Spezialwerkzeug für Rillenkugellager, die gleichzeitig auf einer Welle und in einem Gehäuse sitzen. Sie lassen sich damit einfach und schnell abziehen.

Universal-Abzieherset 0714 52 500 von Würth

Werkstatt aktuell 02/20, Profitest, Abzieher, Kugellager, Winkler, Würth Foto: GSS Nutzfahrzeuge
Universal-Abzieherset 0714 52 500 von Würth

Zum Lieferumfang des Universalabziehers gehören ein Koffer, je eine Zwei- und Dreiarm­traverse, neun Abzugshaken in drei Größen sowie eine Spindel. Somit kann der Abzieher nach dem Baukastensystem vom Mechaniker individuell an die Situation angepasst werden. Zusammenstellen lassen sich damit sechs verschiedene zweiarmige oder dreiarmige Abzieher. Sowohl mit drei Abzieharmen als auch mit zwei lässt sich sicher greifen, stellt Maik Hanselmann im Praxistest fest. Aufgrund der schlanken Hakengeometrie eignet sich das Set auch für schwer zugängliche Stellen.

Würth weist darauf hin, dass sich die doppelseitig verwendbaren breiten oder schmalen Hakenenden selbst­tätig anpressen – und zwar unter Belastung umso fester, je größer die Abzugskraft wird. Der Abziehvorgang wird dadurch besonders sicher. Die Traverse und die Haken sind gesenkgeschmiedet, die Spindel ist gasnitrocarburiert, die Füße der Haken sind exakt gefräst. Die doppelseitig verwendbaren Hakenenden können je nach Einsatzfall umgerüstet werden. Die breiten Hakenenden dienen dem sicheren Abziehen. Die schmalen Enden sind besonders geeignet bei schmalen Platzverhältnissen. Was die Ausstattung des Sets angeht, hat Maik Hanselmann eine klare Meinung: „Damit kommt man ziemlich weit.“ Auch die Verarbeitung der Abzieherteile ist für ihn voll in Ordnung. „Die Oberflächen sind gut verarbeitet“, sagt er. Das Urteil: „Das Set von Würth macht auf mich einen hochwertigen Eindruck, damit kann man viele Einsatzzwecke abdecken.“ Unverbindliche Preisempfehlung: keine Angabe seitens Würth.

Kugellager-Abzieherset Pullpo von Kukko

Der von Winkler bereitgestellte Abzieher Pullpo des Herstellers Kukko ist ein Spezialwerkzeug, das insbesondere in zwei Fällen eingesetzt werden kann: Ein defektes Lager ist weder von innen noch von außen greifbar, und der Abzieher lässt sich nirgends abstützen. Zum Lieferumfang gehören eine Dreiarm- und eine Vierarmtraverse, zwei Spindeln, sieben schmale Haken, sieben breite Haken, sechs Gegendruckstücke, dreizehn Abstützringe, Spezialfett und ein Registrierungschip. Geliefert werden die Teile in einem Koffer mit Schaumstoffeinlage.

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Kugellager-Abzieherset Pullpo von Kukko

„Das Set ist sehr umfangreich und durchdacht“, sagt Maik Hanselmann. Alle Teile sind beschriftet. Der Deckel enthält innen eine anschauliche Anleitung, was die Einarbeitung erheblich erleichtert. Der Pullpo ermöglicht das kontaktfreie Demontieren von Kugellagern, wobei weder der Abzieher noch die Spindel in Kontakt mit der Welle oder dem Gehäuse kommt. Die Arme beziehungsweise die Haken des Abziehers werden mit Stützringen in den Außenring des abzuziehenden Lagers gesteckt. Sie zentrieren und spannen sich von allein. Die Spindel wird dabei nicht aufgestützt, sondern mit Stützkreuzen zu einer Einheit mit dem Lager verbunden. Nach der Platzierung des Abziehers wird die Spindel mit einem Drehmomentschlüssel betätigt und das Lager sanft abgezogen. Der Bund am Spindelkopf verhindert das Abrutschen des Schlüssels. So lässt sich das Lager leicht abziehen. Hanselmann sieht den Einsatzzweck bei „erschwerten Bedingungen im eingebauten Zustand“, etwa bei Motoren oder Getrieben. Das Urteil: „Das Werkzeug macht einen exzellenten Eindruck und ist hochwertig verarbeitet.“ Unverbindliche Preisempfehlung: 799 Euro (netto).

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