Auf Tour im australischen Outback: Mega-Tour im 100-Tonnen-Roadtrain

Auf Tour im australischen Outback
Mega-Tour im 100-Tonnen-Roadtrain

Ein 1.200-km-Tagestrip mit einem 36,5-Meter Roadtrain und 100 Tonnen Sprengstoff durch das sonnengegerbte Outback – ein ganz normaler Arbeitstag für Truck-Profi Lewis Brinley.

Roadtrain in Australien
Foto: Gavin Blue

Seine Arbeitszeiten sind wirklich brutal, sein Lkw riesig, und er weicht Kamikaze-Rindern aus, die sogar seinen gigantischen Roadtrain ins Schlingern bringen könnten. Auf seinen drei Trailern transportiert der waschechte Aussie eine explosive Fracht, die bei einem Unfall Mann und Maschine in alle Winde des Outback verstreuen könnte.

Lewis startet seinen ganz normalen Arbeitstag bei Cropline Haulage in der südwestaustralischen Hafenstadt Perth um vier Uhr früh. Seine Tour verlangt nach vollem Einsatz. 100 Tonnen Ammoniumnitrat müssen zu den Eisenerzminen im 1.200 Kilometer weit entfernten Newman gebracht werden. Terminladung – also keine Zeit für Extrawürste, auch wenn heute ein Reporter mit auf Tour geht.

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Trotzdem ist der Arbeitstag für Lewis heute – nach 34 Jahren Erfahrungen im Schwerlastverkehr – eine Premiere. Für die nächsten 17 Stunden Langstrecke ist ein neuer Volvo FH16 780 und dem extralangen XXL-Fahrerhaus sein Partner. Die 8x4-Sattelzugmaschine mit dem bärenstarken 17-Liter-Motor feiert ihr Debüt auf den staubigen Pisten in Down Under – und Lewis soll den schweren Schweden für seinen Firma im täglichen Praxiseinsatz testen. Bislang gab es von Volvo für die Aussies „nur“ 700 PS, jetzt ist die Vollfettstufe des großen Sechszylinders mit 780 PS und 3.800 Newtonmeter Durchzugskraft auch auf dem fünften Kontinent zu haben.

Passende Last zur bärenstarken Motorisierung

Während man in unseren Breiten lange suchen muss, um diese PS-Urgewalt sinnstiftend einzusetzen, liefert heute ein Blick in die Rückspiegel eine eindeutige Antwort auf die Leistungsfrage. Drei Trailer verwandeln den Volvo-Zug in einen „C-Train“ – ein Sattelauflieger mit Sattelplatte am Heck und zwei konventionelle Kipp-Auflieger mit Dollys ergeben stattliche 36,5 Meter Gesamtzuglänge – mehr erlaubt die Stadt Perth nicht in ihren Stadtgrenzen. „Dabei würde ein vierter Trailer genauso gut in der Spur laufen!“, erläutert der waschechte Trucker, als wir in der Ausfallstraße langsam aus der Zwei-Millionen-Stadt am Pazifik herausrollen.

Das geräumige Cockpit wird für die nächsten Stunden unsere Heimat sein. Lewis macht schnell klar, dass die nächste Pause erst in fünf Stunden auf der Agenda steht. Dann stehen 30 Minuten Rast an, die akribisch im Fahrtenbuch notiert werden. Lewis darf mit den Zwischenpausen bis zu 17 Stunden am Tag fahren, muss dann aber mindestens zehn Stunden Pause machen. Er kann diesen Zeitplan bis zu zwölf aufeinanderfolgende Tage einhalten. Danach muss er mindestens zwei volle Ruhetage einlegen. Klingt hart, sorgt aber für regelmäßige Ruhepausen während der Arbeitsschicht.

Wie der Rest der Cropline-Flotte ist auch der FH16 mit einem nachrüstbaren Müdigkeitssensor ausgestattet, der den Fahrersitz vibrieren lässt, wenn er Konzentrationsschwächen erkennt. Lewis hält dann an einer der großzügigen Haltebuchten an, die alle 50 Kilometer entlang der Strecke liegen. „Gute Unternehmen wie unseres drängen ihre Fahrer nicht“, sagt er. „Sie legen Wert darauf, dass wir unsere Pausen machen.

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